Eine Erkundungstour durch eine (fast) vergessene Villa

Manchmal verbirgt sich hinter verlassenen Mauern eine Geschichte, die nur darauf wartet, wiederentdeckt zu werden. So war es auch an jenem sonnigen Tag, als wir uns entschlossen, eine alte Villa im Umland von Dresden zu erkunden. Die Lost-Places-Fotografie hatten wir in den letzten Monaten stark vernachlässigt!

Schon beim Betreten des Anwesens spürte man die Aura vergangener Tage. An der Villa hat die Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Der Putz blätterte von den Wänden, die Fensterscheiben sind zerbrochen, Regenwasser sammelt sich in Pfützen und überall haben randalierende Idioten Graffiti und Schmierereien hinterlassen. Letztere zerstören – wie leider so oft in Lost-Places – die wundervolle Atmosphäre und auch die Möglichkeit Fotos zu schießen.

Trotz des Verfalls strahlte die Villa eine gewisse erhabene Schönheit aus. Die imposante Architektur, mit ihren Elementen eines deutschen Renaissanceschlosses und kunstvollen Verzierungen, erzählte von einer Zeit des Glanzes und der Pracht.

Als ich durch die verwinkelten Gänge der Villa wanderte, wurde mir immer bewusster, wie sehr der Zahn der Zeit an diesem Ort genagt hatte. Die einst prächtigen Räume waren nun leer und verlassen, bis auf die verwitterten Holzvertäfelungen, die noch immer von vergangener Größe zeugten.

Trotz des traurigen Zustands der Villa gelang es mir, einige interessante Fotos der Architektur festzuhalten. Die kontrastreichen Bilder von Verfall und Schönheit spiegelten die Ambivalenz dieses Ortes wider.

Am Ende meiner Erkundungstour verließ ich die verlassene Villa mit gemischten Gefühlen. Einerseits fasziniert von ihrer vergangenen Pracht, andererseits traurig über den Verfall und darüber, dass die Lost-Places-Fotografie von Jahr zu Jahr schwieriger wird, da diese Gebäude immer wieder Opfer von mutwilliger Zerstörung werden. Doch auch das wird mich nicht davon abhalten weiterhin nach vergessener Orte zu suchen, um diese weiterhin festzuhalten.