Paradies für Naturfreunde
Es gibt Tage, an denen einfach alles passt – das Wetter, die Stimmung, die Motive. Einer dieser Tage führte mich in den Vogelpark Marlow, eingebettet in die idyllische Natur Mecklenburg-Vorpommerns. Die Sonne stand hoch am Himmel, das Licht war zwar hart aber irgendwie „warm“ – super Bedingungen für einen ausgedehnten Fotospaziergang durch diese außergewöhnliche Anlage.

Ein Park voller Leben und Freiheit
Der Vogelpark Marlow ist kein gewöhnlicher Tierpark. Er besticht durch sein Konzept offener, begehbarer Gehege, liebevoll gestaltete Lebensräume und die Möglichkeit, Vögel hautnah zu erleben – oft ohne störende Gitter oder Barrieren. Die ganze Anlage wirkt durchdacht, naturnah und mit Herz und viel Liebe gepflegt. Statt reiner Schaukästen erwartet einen hier eine Reise durch verschiedene Kontinente, mit ihren jeweils typischen Vogelarten – lebendig und authentisch in Szene gesetzt.

Erster Stopp: Der Weißstorch im hohen Gras
Gleich zu Beginn meines Rundgangs entdeckte ich im hohen Gras eine ganze Kolonie von Weißstörchen, die mit Ihrem Geklapper schon vom Eingang des Parks zu hören waren. Das Gras weht leicht im Wind – eine traumhafte Kulisse für ein erstes Foto.


Eintreten erwünscht – die begehbaren Volieren
Was den Vogelpark besonders auszeichnet, sind die vielen begehbaren Volieren. Hier steht man mittendrin im Lebensraum der Tiere, statt nur von außen hineinzusehen. So gelang es mir, eine Gruppe quirliger Zebrafinken zu fotografieren, die zwischen Ästen und Halmen umherflatterten.

Ein besonderes Highlight: Ich konnte ein Paar sogar bei der Paarung ablichten – ein seltener und intimer Moment, den man so nah nur selten erlebt.

Farbenpracht im Grünen: Der Regenbogenlori
Im dichten Blattwerk einer weiteren Voliere verbarg sich ein echter Farbtupfer: der Regenbogenlori. Geduldig wartete ich, bis er aus seinem Versteck hervorblickte – ein Geduldsspiel, das mit einem wunderbaren Porträt des farbenprächtigen Exoten belohnt wurde. Der Kontrast seiner leuchtenden Federn zum satten Grün des Blattwerks war fotografisch ein echtes Geschenk.


Spannung und Geschwindigkeit: Die Flugshow
Ein absoluter Höhepunkt sind die täglichen Flugshows, bei denen Greifvögel und Eulen spektakulär über die Köpfe der Zuschauer gleiten. Für Fotografen ist das eine echte Herausforderung – schnelle Bewegungen, wechselndes Licht und kaum Wiederholungen. Hier zahlt sich gute Technik aus: Eine schnelle Serienbildfunktion, ein lichtstarkes Teleobjektiv und kurze Belichtungszeiten sind Pflicht, um die Dynamik der Tiere einzufangen. Es ist ein Spiel aus Intuition, Technik und Glück – und wenn es gelingt, fühlt es sich großartig an.




Finale mit Flair: Die Rotohraras
Zum Abschluss meines Besuchs führte mich mein Weg zu den Rotohraras – große, farbenfrohe Papageien mit beeindruckender Spannweite. In einem Moment, als, während der Interaktion eines Pärchens, einer der Vögel seine Flügel weit öffnete, drückte ich im richtigen Augenblick ab. Das Ergebnis: Ein majestätisches Bild, das die satten Farben und die Schönheit dieser Tiere perfekt einfängt.

Fazit: Ein Ort mit Herz für Mensch und Tier
Der Vogelpark Marlow ist mehr als nur ein Tierpark – er ist ein Ort, an dem man sich Zeit lassen, beobachten, lernen und fotografieren kann. Die gesamte Anlage wirkt liebevoll gepflegt, die Gehege sind durchdacht gestaltet, und die Tiere wirken auffallend aktiv und lebensfroh. Auch wenn das Thema Vögel in Gefangenschaft nicht ohne Zwiespalt ist, so zeigt Marlow, wie viel Lebensqualität und artgerechte Haltung möglich sind – besser als in vielen anderen Zoos.
Für mich als Fotograf war es ein inspirierender Tag voller Eindrücke, Farben und unvergesslicher Motive. Ich komme sicher noch einmal – mit mehr Zeit im Gepäck – zurück.