Nun habe ich ihn endlich gefunden – den Waldkauz im Großen Garten
Manchmal sind es nicht die spektakulärsten Fotos, die einem besonders in Erinnerung bleiben, sondern die stillen, unerwarteten Begegnungen, die sich ganz von selbst ergeben.
An einem sonnigen Frühlingsnachmittag zog es mich mit der Kamera in den Großen Garten in Dresden – einfach raus, durchatmen, die ersten Knospen bestaunen und ein bisschen die Seele baumeln lassen. Zwischen Vogelzwitschern und frischem Grün entdeckte ich in einer hohen Baumkrone plötzlich etwas, das mich kurz innehalten ließ: Ein Waldkauz! Erst vor wenigen Tagen, hatte ich mich mit einem gleichgesinnten Fotografen, der Vögeln im Großen Garten hinterher jagte, über den Waldkauz unterhalten. Er hatte mir die zwei Bäume gezeigt, an denen man ihn hin und wieder beobachten kann.

Da saß er, scheinbar völlig unbeeindruckt von mir und der Welt, döste in der Sonne und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Ich zückte meine Kamera – natürlich viel zu aufgeregt und hecktisch – und versuchte, ein paar Fotos zu machen. Die Ergebnisse? Technisch sicher keine Meisterwerke: ein bisschen zu weit weg, ein bisschen zu dunkel und ein etwas unbeholfener Blickwinkel. Und trotzdem: Für mich sind die Bilder etwas ganz Besonderes.

Es war das erste Mal, dass ich eine Eule in freier Wildbahn gesehen – und fotografiert – habe. Ein kleiner, magischer Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Und genau deshalb liebe ich die Fotografie: Nicht jedes Bild muss perfekt sein, um berührend zu sein. Manchmal reicht es, den Moment festzuhalten – so wie er war.

