Schloss Sanssouci

Ein fotografischer Streifzug durch Geschichte und Architektur

Ein grauer Morgen in Potsdam, ein Rucksack voll Kameraequipment und der Plan, einen der geschichtsträchtigsten Orte Deutschlands mit der Linse zu erkunden: Schloss Sanssouci. Die berühmte Sommerresidenz Friedrichs des Großen liegt eingebettet in einen weitläufigen Park, der wie ein lebendiges Geschichtsbuch durch verschiedene Epochen und Stile führt. Zwischen prachtvollen Schlössern, verwunschenen Nebengebäuden, Brunnenanlagen und Alleen kommt man als Fotografie-Enthusiast aus dem Staunen – und dem Auslösen – kaum heraus.

Erster Stopp: Die Neuen Kammern

Mein erster Halt führte mich in die Neuen Kammern, ein langgestrecktes Nebengebäude direkt gegenüber vom Schloss Sanssouci. Von außen eher zurückhaltend, überrascht das Innere mit beeindruckenden Stuckdecken, reich verzierten Sälen und kunstvoll gestalteten Wänden. Besonders die Goldene Galerie mit ihren barocken Ornamenten und Spiegeln war ein Traum für stimmungsvolle Innenaufnahmen. Das warme Licht am Vormittag war ideal, um die feinen Details einzufangen.

Im Herzen von Sanssouci: Das Schloss

Anschließend ging es hinüber zum Schloss Sanssouci selbst – dem Herzstück des Parks. Der terrassenförmig angelegte Weinberg davor ist allein schon ein Blickfang, aber die barocke Pracht des Schlosses toppt alles.

In den Räumen spiegeln sich der Geist der Aufklärung und der persönliche Stil Friedrichs des Großen wider. Der Musiksaal, das Arbeitszimmer mit seiner Schlichtheit, die Gemäldesammlung – jedes Zimmer bietet unzählige fotografische Perspektiven. Besonders faszinierend: die Lichtverhältnisse in den historischen Räumen, die eine besondere Herausforderung, aber auch Chance für atmosphärische Fotos darstellen.

Kunst und Gold: Die Bildergalerie

Nicht weit entfernt befindet sich die Bildergalerie von Sanssouci, ein gesonderter Bau, der eine der ältesten erhaltenen fürstlichen Gemäldegalerien Europas beherbergt. Die Gemälde von Rubens, van Dyck und Caravaggio sind ein Fest für Kunstliebhaber – und für Fotograf:innen, die gerne mit Licht und Reflexionen spielen. Die goldverzierte Ausstattung und die harmonische Architektur der Galerie machen sie zu einem besonders reizvollen Motiv.

Ein stiller Moment an der Friedenskirche

Nach einem kurzen Spaziergang betrat ich die stille Oase der Friedenskirche, deren byzantinisch inspirierter Bau sich harmonisch in den Park einfügt. Der Innenhof mit seinen Säulen und dem beruhigenden Plätschern des Brunnens war ein wunderbarer Ort zum Durchatmen – und zum Fotografieren von Details und Symmetrien. Besonders gefreut habe ich mich über eine zufällige Begegnung mit der Kirchenkatze, die sich fotogen in Pose warf und sich sichtlich an Besuchern erfreute.

Von der Kirche aus schlenderte ich weiter – der Weg führte vorbei am klassizistischen Schloss Charlottenhof, durch gepflegte Gartenanlagen und über breite Wege. Nach einigen weiteren Kilometern – und mit zunehmend schmerzenden Füßen – erreichte ich schließlich das majestätische Neue Palais.

Preußischer Prunk und akademische Nachbarschaft

Das Neue Palais ist eine andere Welt: opulente Säle, Marmor, Gold, aufwändige Deckenmalereien – Preußens Macht und Glanz in architektonischer Form.

Besonders beeindruckend war die Grottensaal-Anlage mit ihren Muscheln und Edelsteinen an den Wänden – ein surreales Motiv.

Gleich nebenan: die barocken Bauten der Universität Potsdam, deren junge Atmosphäre einen spannenden Kontrast zum historischen Ensemble bildet.

Fazit: Ein Ort voller Motive – und voller Schritte

Ein Tag in Sanssouci ist nicht nur eine Reise durch die Geschichte Preußens – es ist auch eine fotografische Entdeckungsreise voller Vielfalt, Lichtstimmungen und versteckter Details. Trotz müder Beine und voller Speicherkarten würde ich jederzeit wiederkommen. Denn eines ist sicher: Sanssouci bietet mehr Motive, als ein einzelner Tag erfassen kann.